Riccardo Doppio – der Eros aus dem Pott

Vollblutmusiker – Vollblutentertainer – Vollblutkünstler

In den PR-Abteilungen der Musikkonzerne wird gern auf diese Beschreibungen zurückgegriffen, um einen Musiker zu promoten. Dabei wollen die Unternehmen oft genug einfach nur ihr Produkt verkaufen. Einen Musiker, ein paar Songs, eine Tour. Schnelles Geld verdienen, bevor der nächste Künstler vermarktet wird.

Lernt man Riccardo Doppio kennen, bekommt man eine Ahnung davon, wie es wirklich ist, einem Vollblutmusiker zu begegnen. Da geht einer seinen Weg. Mit Leidenschaft und Konsequenz. Und einem Strahlen im Gesicht. Seine Augen leuchten unentwegt, wenn er von seiner Musik erzählt. Im Nu kann der sympathische Italiener sein Publikum, sein Gegenüber, abholen und begeistern, sodass der Funke überspringt. Unzählige begeisterte Konzertbesucher können das bestätigen.

“Ich spiele mit Freunden, für Freunde!”

Riccardo Doppio

Seit mehr als 30 Jahren steht er auf der Bühne, mal als Solokünstler, mal mit Gastmusikern, mal mit ganzer Soulband. Das Repertoire reicht dabei von selbst geschriebenen poetischen Akustiksongs in italienischer Sprache, über Flamenco-Stücke, bis hin zu Coverversionen bekannter Soul-, Pop- und Rockhits. Dabei arbeitet Doppio gern und oft mit großen Künstlern wie Rafael Cortés, Udo Lindenberg oder Alex Britti zusammen. Allesamt Persönlichkeiten, die ihn in seiner musikalischen Entwicklung beeinflusst haben. Dennoch bleibt Doppio bescheiden und entzieht sich ein Stück weit dem Musikbusiness. Klar, er verkauft seine Musik, lebt als Berufsmusiker von Auftrittsgagen und CD-Verkäufen, und er freut sich über Sponsoren, Mäzene oder Menschen, die ihn für ihre Veranstaltungen engagieren. Aber er verkauft sich nicht um jeden Preis. Bei einem renommierten Label unter Vertrag genommen zu werden, ohne die Eigenständigkeit zu verlieren, das ist das Ziel, auf das er täglich hinarbeitet. Ein Vollblutkünstler eben.

„Wenn ich die Gitarre in die Hand nahm, verschwand die Einsamkeit.“

Riccardo Doppio

Seine Liebe zur Musik entdeckte der auf Sardinien geborene Riccardo bereits im Alter von sechs Jahren, als er zu Nini Rossos Il Silenzio einen Gitarrenhals in die Hand nahm und „mitspielte“. Drei Jahre später, als seine Eltern mit ihren neun Kindern nach Gelsenkirchen-Ückendorf zogen, wurde seine Gitarre noch wichtiger für ihn. Auf ihr spielte er gegen seine Einsamkeit in diesem für ihn neuen, fremden Land an. Das war Ende 1973. „Den Kohlenpott fand ich anfangs toll. Der dreckige, schwarze Schnee, die Räume der ehemaligen Metzgerei, in der wir anfangs wohnten. Das war alles neu und aufregend“, erinnert sich Doppio. „Erst ein paar Monate später, als mir bewusst wurde, dass wir von nun an für immer in Deutschland wohnen würden, im Ruhrpott, kam die Traurigkeit.“ Seine Gitarre wurde Freund, wurde Mittel, um sich auszudrücken und half ihm über vieles hinweg. „Wenn ich die Gitarre in die Hand nahm, verschwand die Einsamkeit“, so beschreibt er diese Zeit.

„Die Menschen auf die es ankommt, stehen vor der Bühne.“

Riccardo Doppio

Doppio spielte immer weiter, schrieb Songs über Liebe und über das Verlassenwerden, probte mit Schülerbands, beendete die Hauptschule und begann eine Bäckerlehre. „Der Mutter zuliebe. Ich wollte eigentlich nur Musik machen.“ Bereits während der Ausbildung trat er mit Coverbands auf. „Ich verdiente an einem Abend mehr als in einem Monat in der Backstube“, erinnert er sich. „Aber um Geld habe ich mir eigentlich nie sehr viele Gedanken gemacht. Wenn es knapp wurde, packte ich meine Gitarre aus und spielte zur Not auch in der Fußgängerzone. Sicher, heute lebe ich von der Musik und von den Gagen. Das ist mein Beruf. Und ich kann mir nichts anderes vorstellen, als Musiker zu sein. Aber da war nie der Gedanke: ‚Ich will reich und berühmt werden. Wie stelle ich das an? Ach, ich mache mal Musik‘. Das ist ja Irrsinn. Genau andersherum wird schon eher ein Schuh daraus. Ich will ein verdammt guter Musiker sein. Mich weiterentwickeln. Und wenn ich auf diesem Weg reich und berühmt werde, sage ich ‚tutto bene und mille grazie‘. Das ist ein kleiner, ganz großer Unterschied.“

Nach mehreren Jahren, in denen er ausschließlich in verschiedenen Coverbands spielte, begann er 1993 als Solokünstler aufzutreten. Nur er, seine Gitarre und die warme, kraftvolle Stimme. Italienische Lieder voller Emotionen: mal traurig, mal ironisch, immer aus seinem Herzen. Aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname „Der Eros aus dem Pott“. Das hat weniger mit dem griechischen Gott der Liebe zu tun, als mehr mit Eros Ramazzotti, dem italienischen Superstar, der auch in Deutschland die ganz großen Hallen füllt. „Die Leute sagen immer, wenn man die Augen schließt, würde ich klingen, wie Eros Ramazzotti.“ Dabei nutzt Doppio die großen Namen wie Ramazzotti oder Lindenberg überhaupt nicht, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Eher beiläufig und ganz selbstverständlich erwähnt er sie. Kollegen halt. Begnadete Kollegen, von denen er lernen kann und deren Erfahrung er schätzt, aber Kollegen. Gestaunt wird vor allen Dingen im Publikum, wenn internationale Stars wie Flamenco-Legende Rafael Cortés oder Italiens Nr.1-Hit-Liedermacher Alex Britti neben Doppio zur Gitarre greifen.

„Ich lerne jeden Tag von meinen Kollegen.“

Riccardo Doppio

„Dann mache ich den Rechner an und spiele online ein paar Songs.“

Riccardo Doppio

Wenn Doppio aus seinem Alltag erzählt, bekommt man als Zuhörer ein Gespür dafür, wie getrieben er von seiner Musik ist. Immer ist da ein nächster Auftritt, ein weiteres Projekt, eine neue Kooperation. Und wenn er mal ein paar Minuten Ruhe hat, schnappt er sich seine Gitarre und spielt einige Songs live vor seinem Rechner für die Facebook-Freunde. Wenn jemand so sehr für etwas brennt, dann ist immer etwas zu tun.

Und Doppios Projekte habe es in sich: Weihnachtskonzerte in Kirchen für den guten Zweck, italienische Abende mit der Jungen Philharmonie Köln, groovende Soul-Abende mit herausragenden musikalischen Gästen im Essener GOP-Varieté, oder Akustik-Sets mit Kontrabass und Akkordeon. Doppios musikalische Bandbreite ist vielfältig wie Italien. Jede seiner Shows ist individuell. „Ich bin eine Wundertüte“, sagt er lachend. „Jeder Abend ist anders und ich stelle mich bei jedem Konzert neu auf das Publikum ein, damit es für alle ein unvergesslicher Abend wird. Denn darum geht es doch – gemeinsam einen tollen Abend zu verbringen.“ Wer ihn einmal live erlebt hat oder einen der zahlreichen Clips auf Youtube gesehen hat, weiß, dass es stimmt. Riccardo Doppio ist Vollblutmusiker. Wirklich und echt.

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